Sammelstelle
Eine Holzkonstruktion verbindet den Roten Turm, der ehemals Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigungen war, mit dem kreisrunden Lichtschacht der Tiefgarage. Über dieses Bauwerk sagt Markus Bader, ein Mitglied von raumlabor: „Hier interessiert mich das Regenwasser. Viele städtische Kanalisationen stammen aus dem 19. Jahrhundert. Während der Industrialisierung zogen immer mehr Menschen auf engem Raum zusammen. Das durch Leitungen fließende Trinkwasser hielt Einzug in die Haushalte. Die Abwässer wurden nicht mehr aus dem Fenster in die matschigen Straßen gekippt, sondern sie verschwanden in der Wand in ein neues Kanalisationssystem und wurden unsichtbar. Genauso ergeht es dem Regenwasser heute noch. Was aufs Dach tropft, wird in der Dachrinne gesammelt und über Regenwasserfallrohre in die Kanalisation abgeführt. Hier trifft der Regen auf alle anderen Abwässer in der Mischwasserkanalisation und wird sozusagen zu flüssigem Müll. Die Arbeit leitet Regenwasser um, speichert etwas davon vor Ort und wünscht sich, dass um das gesammelte Wasser ein Ort des Aufenthalts und der Vielheit entsteht. Das Sammel- becken mit Schilfbesatz im Lichtschacht der Tiefgarage hat zudem eine Entnahmepumpe. Mit dieser Pumpe können umliegende Grünanlagen und Bäume in den zunehmenden Phasen der Trockenheit mit Wasser versorgt werden.“ Fern davon, ein allumfassendes städtisches Wasserkonzept vorzuschlagen, lädt Sammelstelle ein, über eine nachhaltige Stadt nachzudenken und uns dabei, im doppelten Sinne des Titels, zu versammeln und auszutauschen