Unter dem Deckmantel der Natur
ach mensch, denkt mutter natur
was hab ich mit dir nur falsch gemacht?
der mensch als problemkind
der mensch als problemkind für sich selbst
Die Künstlerin und Studentin der Klasse Nevin Aladağ an der Hochschule für Bildende Künste Dresden Antje Meichsner setzt sich in ihrer Videoarbeit „Unter dem Deckmantel der Natur“ in poetischen Sprachbildern kritisch mit unserem Naturbegriff auseinander. Begriffe wie Waldbrände, Fluten und Hitze, aber auch Emotionen und körperliche Zustände wie Erschöpfung und das Bedürfnis nach Geborgenheit werden miteinander in Beziehung gesetzt. Antje Meichsner arbeitet mit Schriften, die trotz der geringen Auflösung der Medienfassade lesbar sind. Gleichzeitig spielt sie mit diesen Bedingungen und verwendet Störungen und Aussetzer; lässt Wörter auf- und abtauchen. Damit kommt ein widersprüchliches und spannungsreiches Verhältnis zu einer Natur zum Ausdruck, die Grundlage und Ursprung des Menschen ist und gleichzeitig von ihm zerstört und ausgebeutet wird.
Die Medienfassade am Chemnitzer Hauptbahnhof zeigt die Arbeit ab Sonnenuntergang.