BLIND DATE
Den silberblauen BMW hat das Künstlerinnen-Duo bereits für eine Kunstausstellung im Jahre 2006 präpariert, den Innenraum bis zu den Kopfstützen mit Wasser befüllt und in den Stadtraum gestellt. Stefanie Zoche, hat zu Blinde Date gesagt: „2006 waren in Deutschland die Auswirkungen der Klimakrise noch wenig spürbar, das Thema fand kaum Beachtung. Blind Date bezog sich auf Medienbilder von Flutkatastrophen, wie wir sie in der Zwischenzeit immer häufiger sehen. Durch die Umkehrung dieser medialen Bilder entsteht eine paradoxe Situation: Das Wasser ist im vermeintlich schützenden Innenraum und würde dem/der Fahrer:in bildhaft bis zum Hals reichen. Diese Umkehrung und die Platzierung mitten in der Innenstadt machen hautnah erfahrbar, dass das Auto, Sinnbild für Individualmobilität und Fortschritt, Opfer seiner eigenen Emissionen wird. So verklammert Blind Date eine der Ursachen der Klimakatastrophe mit den sich daraus ergebenden Folgen. Dass die Arbeit fast 20 Jahre später immer noch aktuell ist, hätte ich nie erwartet: Ich finde es äußerst frustrierend, dass die CO2-Emissionen weiterhin weltweit steigen, obwohl die erste Klimakonferenz bereits 1979 stattfand!“