A Botanical Theatre
Die Skulpturen im Brunnenbecken zeigen eine Pflanze in drei Wachstumsstadien, von den spargelähnlichen Keimen über die Herausbildung der ersten zusammengerollten Blätter hin zur Entwicklung von, hier vergrößerten und zu einem Turm gestapelter, Blütenstände. Nachts leuchten die mit Licht speichernden Pigmenten versetzten Skulpturen verhalten vor sich hin. In den Betonfundamenten ist ein wucherndes Wurzelgeflecht eingegossen. In diesen Skulpturen übersetzt der dänische Künstler Tue Greenfort sein Interesse an einer Pflanze, die sich seit einiger Zeit am Flussufer der Chemnitz ausbreitet: dem japanischen Staudenknöterich. Nach seinen Wachstumsphasen erreicht er eine Größe von 3 bis 4 Metern. Die ausladenden, dichten Äste rauben kleineren Pflanzen das Sonnenlicht, behindern ihr Wachstum und verdrängen die bestehende Flora. Sein schnell wachsendes Wurzelwerk kann Fundamente strapazieren. Der Knöterich hat hierzulande ein schlechtes Ansehen, dabei hat er auch ungeahnte Fähigkeiten. Die jungen Triebe können wie Spargel zubereitet werden, wobei sie wie Rhabarber schmecken sollen. Das in der Pflanze hoch konzentrierte Resveratrol ist in der Krebs-Forschung von Interesse. Als enorm schnell wachsende Biomasse kann er zum Energielieferanten der Zukunft werden. Aber auch beim Bauen von Möbeln und Häusern und dem Binden von CO₂ könnte er zum Einsatz kommen. Mit der Gegenüberstellung von Skulpturen und realen Pflanzen lässt uns Tue Greenfort über eine sich ständig verändernde Umwelt und unser Verhältnis zu ihr nachdenken.
Die Skulptur wird derzeit repariert.