On Fire
2019 hielt die damals 16-jährige Greta Thunberg in Davos die berühmte Rede, die mit den Worten „our house is on fire“ begann und mit der Aussage schloss: „Ich will nicht, dass ihr hofft, (…) ich will, dass ihr in Panik geratet, ich will, dass ihr so handelt, als ob es ein Notfall wäre, als ob unser Haus brennt, denn das tut es.“ Nur fünf Jahre später steigt die Temperatur auf unserem Planeten weiter an, und der letzte Sommer war der heißeste, seit die Temperaturen auf der Erde aufgezeichnet werden. Die Klimakrise taucht nicht mehr nur in den Warnungen von Wissenschaftler:innen und Forderungen von Klima-Aktivist:innen auf, längst wirkt sie sich auch auf den globalen Norden aus. Hinter dem Namen Claire Fontaine stecken Fulvia Carnevale und James Thornhill, die für ihre Kunst immer wieder öffentlichkeitswirksame Werbemedien wie Leuchtkästen und Neonröhren bedienen. An der Fassade des Museums Gunzenhauser, im ehemaligen Hauptsitz der Sparkasse Chemnitz, sind fünf Leuchtkästen angebracht, die Feuer-Emojis darstellen. „Sowohl aus Liebe zur Prägnanz aber, auch aus Schüchternheit haben wir uns in unserer digitalen Kommunikation daran gewöhnt, diese vorgefertigten Bilder in unserem Austausch zu verwenden, anstatt Gefühle mit Worten zu übersetzen. – Emojis sind unsere Hieroglyphen, Piktogramme zur Beschreibung des Geistigen und des Trivialen.“, so Claire Fontaine. Weitreichend sichtbar drücken die Zeichen unsere ungerichtete Panik aus, mahnen und fordern – ohne genau zu benennen, was.