Never Take Life Seriously, Nobody Gets Out Alive Anyway
Salina und Ahmett führen in Chemnitz eine Reihe von spielerischen und performativen Arbeiten fort, die sie 2010 in Jakarta begonnen haben. Einem intuitiven Gespür für interessante Beobachtungen am Verhältnis von Mensch und Umwelt folgend, initiieren sie – oftmals langfristige – Prozesse, zu denen sie meist weitere Menschen einladen. Während das vulkanische Gebiet unter dem heutigen Chemnitz erloschen ist, machen Vulkanausbrüche und Erdbeben besonders in Java eine bedrohliche, möglicherweise lebensgefährliche Natur aus. Jetzt, da in Europa die ersten Auswirkungen der Klima- krise allmählich spürbar sind, werden in Indonesien bereits ganze Städte versetzt und Inseln geräumt, die drohen vom steigenden Meeresspiegel überflutet zu werden, währenddessen sich bergeweise Müll, maßgeblich aus dem globalen Norden, auftürmen. Bei alledem setzen Salina und Ahmett auf eine geteilte menschliche Erfahrung: den ersten menschlichen Schrei, wenn ein Baby den ersten Atemzug außerhalb des Fruchtwassers tut. Bezugnehmend auf diesen klimatischen Schock, den wir alle in uns tragen, Laute von bedrohten Affenarten und sprachlose Rufe, mit denen sich Menschen über lange Distanzen hinweg einander mitteilen, entwickelten die Künstler:innen zusammen mit Chemnitzer:innen eine Performance, die mit Echos im Stadtraum spielt. Bei allem Humor, den die Performance und dessen Videodokumentation wie alle von Salinas und Ahmetts Arbeiten kennzeichnet, verbirgt sich dahinter immer auch ein tragischer und essenzieller Aspekt des Lebens auf diesem Planeten.
Performance am: 22., 25. und 29. Juni um 17:00 Uhr am Jakobikirchplatz (Gasse zwischen Jakobikirche und Altem Rathaus)
Die Videodokumentation wird ab Juli im Foyer des Museum Gunzenhauser präsentiert.